Der TSB Gmünd verpasst es gegen die HSG Konstanz II, dem vorzeitigen Klassenerhalt einen großen Schritt näher zu kommen. Aus einem Vier Tore-Vorsprung wird bis zur Pause ein 11:15-Rückstand, dem die Jets bis zum 28:34-Endstand vergeblich hinterher laufen.
Stille Ernüchterung herrschte am Samstagabend unter den 400 Zuschauern in der Großen Sporthalle – und auch bei TSB-Trainer Michael Stettner: „In einem Heimspiel erwarte ich, dass wir ganz anders auftreten, sowohl was das Spielerische als auch die Körpersprache angeht.“ In der Kabine wurde anschließend Tacheles geredet. „Diese Kritik müssen sich die Jungs anhören. Sie wissen aber auch selbst, dass diese Leistung nicht unser Maßstab sein kann.“ Ankreiden mussten sich die Gmünder ihre eklatant hohe Fehlerquote einschließlich sieben Aluminiumtreffern und zwei vergebenen Siebenmetern.
Dadurch verpasste man den dritten Sieg in Folge und ein noch deutlicheres Polster zur Abstiegszone – statt der erhofften zwölf Punkte liegt der TSB nun nur noch acht Punkte vor der HSG Konstanz II. Ein Gegner, der in keinster Weise wie ein Abstiegskandidat auftrat. Für Stettner „keine Überraschung“, zumal die HSG mit Kreisläufer Pascal Mack sowie Linksaußen Gianluca Herbel gleich zwei Akteure aufbot, die tags zuvor noch beim Zweitliga-Derby in Bietigheim spielten. So verdient die Gäste letztlich beide Punkte an den Bodensee entführten, war der TSB-Coach dennoch genervt: „Konstanz hatte in den ersten zehn Minuten überhaupt keine Antwort gegen unsere Abwehr, dann haben wir sie vollkommen unnötig ins Spiel eingeladen.“
In der Anfangsphase schien es beinahe ausgeschlossen, dass der TSB im Duell der beiden jüngsten Oberliga-Teams den Kürzeren ziehen würde. Nach einer halben Minute eröffnete Jonas Waldenmaier vom Kreis den Torreigen, mit zwei kraftvollen Rückraumwürfen stellte Kapitän Nicola Rascher auf 3:1 (3.). Tormann Daniel Mühleisen konnte sich mit einer Parade gegen Herbel erstmals auszeichnen und schickte mit dem ersten Konter seinen Linksaußen Eric Zimmermann auf die Reise. Beim Stand von 6:2 (7.) sah sich Konstanz früh zur ersten Auszeit gezwungen, fand aber auch danach zunächst kaum einen Weg vorbei an Mühleisen. Der Rückhalt hatte sogar noch Pech, denn sein nächster weiter Pass auf Wolfgang Bächle wurde von nun aufmerksameren Gästen abgefangen.
Damit begann beim TSB die Negativspirale. Mit zwei freien Würfen brachten die Jets den HSG-Keeper Konstantin Pauli ins Spiel und schon rollten die ersten zwei Tempo-Gegenstöße auf Mühleisens Kasten zu. Mit dem 6:5 (11.) nahm die rasante Partie richtig Fahrt auf, einen weiteren Konter vollendete Nico Koch ganz lässig durch die Beine von Mühleisen hindurch zum 7:7 (13.). Doch obwohl Rascher seinen zweiten Strafwurf klar am Ziel vorbei beförderte, schien es so, als würde das Momentum zurück auf Gmünder Seite wandern. Den ersten Rückstand beantwortete Zimmermann mit einem schnellen Doppelschlag innerhalb von nur 15 Sekunden zum 9:8 (16.) – es sollte die letzte Führung für die Hausherren sein.
An guten Möglichkeiten, weiterhin die Nase vorn zu haben, mangelte es keineswegs. HSG-Torjäger Herbel traf beim Strafwurf ins Gesicht von Mühleisen und wurde dafür mit der Roten Karte vom Feld gestellt (17.), Tom Abt holte im nächsten TSB-Angriff gleich die nächste Zeitstrafe heraus. Doch in doppelter Überzahl gelang kein Treffer, weil Bächle erst an Pauli und dann am Querbalken scheiterte. Zimmermann verzweifelte kurz danach bei einem Pfostentreffer sowie einem Konter, den er völlig unbedrängt über das Tor warf.
An guten Möglichkeiten, weiterhin die Nase vorn zu haben, mangelte es keineswegs. HSG-Torjäger Herbel traf beim Strafwurf ins Gesicht von Mühleisen und wurde dafür mit der Roten Karte vom Feld gestellt (17.), Tom Abt holte im nächsten TSB-Angriff gleich die nächste Zeitstrafe heraus. Doch in doppelter Überzahl gelang kein Treffer, weil Bächle erst an Pauli und dann am Querbalken scheiterte. Zimmermann verzweifelte kurz danach bei einem Pfostentreffer sowie einem Konter, den er völlig unbedrängt über das Tor warf.
Völlig fassungslos beobachtete Stettner von der Seitenlinie, wie sein Team mit 9:12 (25.) ins Hintertreffen geriet. „Wir haben aufgehört, eine gute Abwehr zu stellen und das ärgert mich fast noch mehr als die Fehlwürfe“, kritisierte der Trainer. Eine richtige Erklärung für diesen totalen Einbruch hatte er nicht parat: „Wir hatten das Spiel eigentlich komplett im Griff, dann läuft es komplett in die falsche Richtung, quasi von Hundert auf Null herunter. Das ist ein Thema, über das wir uns noch unterhalten müssen.“ Erst nach elf Minuten Durststrecke ließ Zimmermann die Heimfans wieder jubeln, Waldenmaier brachte den TSB beim 11:13 (29.) noch in Schlagdistanz. Doch der Rückstand wuchs bis zur Pause an: Einen technischen Fehler bestrafte Konstanz im schnellen Gegenstoß mit dem 11:15 (30.). Eine Szene, die symbolisch war für die erste Halbzeit, in der den Gmündern die Kontrolle völlig entglitten war.
Zur geplanten Aufholjagd kam es gar nicht mehr, was Stettner besonders an der weiterhin schwachen Defensive fest machte: „Ohne Abwehr funktioniert das nicht.“ Zumal die Gäste nach Wiederanpfiff rasch auf 12:18 (35.) davon zogen. Verbissen versuchte der TSB sich heranzutasten, doch lediglich Rascher und Andreas Maier ließen ab und zu so etwas wie Durchschlagskraft aus dem Rückraum erkennen. Die Antwort der Gäste folgte meist postwendend. Selbst wenn Mühleisen dann parierte, nutzen seine Vorderleute diesen Vorteil nicht. Gegenüber Pauli hatte im Torwartduell längst die Oberhand gewonnen, das Sechs Tore-Polster der Gäste wirkte wie festgefroren.
Bächle verkürzte zwar auf 17:21 (42.), doch es mangelte an der letzten Entschlossenheit. Beim Stand von 21:25 (49.) traf Maier aus der Bedrängnis nur den Pfosten, auf diesen siebten Aluminiumtreffer folgte ein Konstanzer Doppelschlag zum 21:27 (50.) inklusive einer Zeitstrafe gegen Jonas Schwenk. Ein weiterer Gegenstoß zum 23:30 (55.) besiegelte das Schicksal der Gmünder, die ihre vierte Heimniederlage in dieser Saison hinnehmen mussten.
Bächle verkürzte zwar auf 17:21 (42.), doch es mangelte an der letzten Entschlossenheit. Beim Stand von 21:25 (49.) traf Maier aus der Bedrängnis nur den Pfosten, auf diesen siebten Aluminiumtreffer folgte ein Konstanzer Doppelschlag zum 21:27 (50.) inklusive einer Zeitstrafe gegen Jonas Schwenk. Ein weiterer Gegenstoß zum 23:30 (55.) besiegelte das Schicksal der Gmünder, die ihre vierte Heimniederlage in dieser Saison hinnehmen mussten.
Der 28:34-Endstand „war auch in dieser Höhe völlig verdient“, wie Stettner gestand. In den insgesamt 23 Fehlwürfen sah er den entscheidenden Unterschied „Damit gewinnt man in dieser Liga kein Spiel, zudem haben wir die 19 Gegentore in der zweiten Halbzeit fast allesamt im Positionsangriff kassiert. Mit dieser Abwehrleistung haben wir wenig Chancen, in den kommenden Spielen zu punkten.“ Denn das Programm wird keinesfalls einfacher – ganz im Gegenteil. Kommenden Sonntag (17:30 Uhr / Sportzentrum Kuhberg) gastiert der TSB beim Aufstiegsanwärter TSG Söflingen, der zuletzt sechs Spiele in Folge gewinnen konnte. „Wir haben es weiterhin selber in der Hand und müssen jetzt eine Reaktion zeigen“, blickt der Trainer voraus. In Panik brauche trotz des Rückschlages niemand zu verfallen, doch in Richtung Klassenerhalt steht dem Tabellensechsten doch noch ein weiter Weg bevor.