Vier Spiele, vier Niederlagen – der TuS Steißlingen ist bislang der große Angstgegner des TSB Gmünd. Das soll sich am Sonntag (17 Uhr / Große Sporthalle) ändern. Als haushoher Favorit empfangen die Jets den Tabellenletzten, der bereits nach zwölf Spieltagen mit dem Rücken zur Wand steht.
Ein Drittel der Oberliga-Mammutsaison ist absolviert, doch die Tabelle gibt nach wie vor kein klares Bild ab. Die vier besten Teams haben allesamt schon sechs Minuspunkte angehäuft. Der Aufsteiger VfL Waiblingen (18:6 Punkte) eroberte im Nachholspiel am Mittwochabend die Tabellenspitze, der TSB Gmünd (16:6) befindet sich als Vierter in der Jägerrolle. Doch für die beiden TSB-Trainer Michael Stettner und Volker Haiser zählt weiterhin nicht der Blick nach vorne, sondern nach hinten. Beim Frühstück am Sonntagmorgen, als die Gmünder kurzzeitig sogar Rang zwei belegten, musste „Co“ Haiser auch seiner Ehefrau beibringen, dass die mittlerweile sieben Punkte Vorsprung zur Abstiegszone das Allerwichtigste sind. Mehr Rechnereien gibt es beim TSB nicht.
Ein Drittel der Oberliga-Mammutsaison ist absolviert, doch die Tabelle gibt nach wie vor kein klares Bild ab. Die vier besten Teams haben allesamt schon sechs Minuspunkte angehäuft. Der Aufsteiger VfL Waiblingen (18:6 Punkte) eroberte im Nachholspiel am Mittwochabend die Tabellenspitze, der TSB Gmünd (16:6) befindet sich als Vierter in der Jägerrolle. Doch für die beiden TSB-Trainer Michael Stettner und Volker Haiser zählt weiterhin nicht der Blick nach vorne, sondern nach hinten. Beim Frühstück am Sonntagmorgen, als die Gmünder kurzzeitig sogar Rang zwei belegten, musste „Co“ Haiser auch seiner Ehefrau beibringen, dass die mittlerweile sieben Punkte Vorsprung zur Abstiegszone das Allerwichtigste sind. Mehr Rechnereien gibt es beim TSB nicht.
Das hat nichts mit übertriebener Zurückhaltung zu tun, denn die neuen Coaches hatten im Sommer bekanntermaßen einen großen Aderlass zu verkraften. „Wir alle wussten, dass das super schwer werden kann“, blickt Haiser zurück. An der Zielsetzung, schnellstmöglich die 30 Punkte für den sicheren Klassenverbleib zu sammeln, hat sich trotz dem hervorragenden Saisonstart nichts geändert. „Natürlich schaut jeder auf die Tabelle und freut sich darüber“, meint Haiser zwar. Doch mit einem Durchschnittsalter von 22,1 Jahren stellt der TSB die zweitjüngste Mannschaft der Liga, Schwankungen sind da nicht auszuschließen. „Deshalb ist das nur eine Momentaufnahme. Wenn es zu einer Negativserie kommt, dann sind wir froh über jeden Punkt, den wir schon haben.“
Wie gut der TSB den Generationenwechsel im Sommer meisterte, untermauert aber nicht alleine der Tabellenstand. Der Gmünder Handball ist noch schneller geworden und hat klare Linien, es geht konsequent nach vorne und genauso klar zurück. Im Schnitt kassiert der TSB zwar 29,5 Tore pro Spiel, was in der Oberliga aber ein durchschnittlicher Wert ist. Selbst knacken die Jets regelmäßig die 30 Tore-Marke. Für diese risikofreudige Spielweise haben die Trainer auch die richtigen Spieler in ihren Reihen. Sowohl der quirlige Tom Abt, das „Mentalitätsmonster“ Andreas Maier als auch Torjäger Nicola Rascher (88/37 Saisontore) performen konstant gut, ebenso auch die flinken Außen Wolfgang Bächle und Eric Zimmermann. Hinzu kommt der neue Linkshänder Moritz Werner, der sich von Woche zu Woche steigert, „aber sicherlich noch Zeit braucht“, wie Co-Trainer Haiser meint.
Auf die entfesselten Jets wartet nun der große Angstgegner der vergangenen Jahre: Alle bisherigen vier Duelle mit dem TuS Steißlingen gingen verloren. Von diesem „Fluch“ haben natürlich auch Haiser und Stettner gehört. Doch unter der Regie des neuen Trainerduos gewann der TSB auch erstmals überhaupt in Konstanz (30:29) und Neuenbürg (29:24). „Es zählt nicht, was früher war“, betont Haiser daher. Wohlwissend, dass der Druck im Heimspiel vor voraussichtlich wieder über 500 Zuschauern, auf Gmünder Seite liegen wird. Gegen den Zweiten TV Bittenfeld II (28:32) musste der TSB kürzlich seine erste Niederlage vor eigenem Publikum hinnehmen. „Das soll auch die einzige für eine lange Zeit bleiben“, erklärt Stettner selbstbewusst vor den drei letzten Partien im Kalenderjahr 2022.
Für die Gäste aus dem Hegau ist es bislang eine Saison zum Vergessen. Nach nur einem Sieg aus den ersten zehn Spielen steht der Tabellenletzte bereits frühzeitig mit dem Rücken zur Wand, denn besonders die personellen Probleme reißen nicht ab. In Gmünd werden der Langzeitverletzte Louis Rothkirch sowie Torhüter Dominik Walter fehlen, der Einsatz von Kreisläufer Lennart Sieck (zuvor beim Drittligisten TV Willstätt) ist fraglich. Mit den Brüder Manuel und Florian Wangler wanderten im Sommer die zwei spielbestimmenden Akteure zum SC Frauenfeld in die Schweiz ab. Vor zwei Wochen verkündete der TuS außerdem das Karriereende von Führungsspieler Maurice Wildöer, der dem TSB einst 27 Tore in nur zwei Spielen eingeschenkt hatte. Beim bislang einzigen Saisonsieg gegen Weilstetten (35:31) erlitt der Linksaußen den Bruch dreier Wirbelquerfortsätze und sah sich daraufhin gezwungen, seine Handballschuhe mit erst 27 Jahren an den Nagel zu hängen.
Doch Aufgeben ist keine Option in Steißlingen. Bereits in der vergangenen Runde hatten die Südbadener einen schwachen Start noch korrigiert, als sie von Januar bis April zehn von elf Spielen gewinnen konnten und am Ende Rang elf belegten. „Sie brauchen jeden Punkt, um tatsächlich noch irgendeine Chance zu haben“, stellt sich Haiser auf harte Gegenwehr aus. Zuletzt wurde Steißlingen mit der Schlusssirene noch um ein Unentschieden gebracht, als die HSG Konstanz II einen Kempa-Trick zum 30:29-Derbysieg nutzte. Steißlingen sei eine „extrem unangenehme Mannschaft, weil sie über ihre Außen und Kreisläufer immer wieder die Nahdistanzzone erreichen wollen“, erklärt der TSB-Taktiker. Mit der kompakten 6-0 Abwehr wollen die Gmünder die richtigen Mittel finden, um ihrer Favoritenrolle von Anfang an gerecht zu werden.
„Diese Rolle nehmen wir an und wollen uns entsprechend präsentieren“, sagt Haiser. Es scheint der perfekte Moment zu sein, um den Steißlingen-Fluch zu brechen. Doch wie schwer es gegen die Abstiegskandidaten werden kann, bekam der TSB erst am vergangenen Wochenende vor Augen geführt. Beim Drittletzten TuS Altenheim mühten sich die Jets besonders in der ersten Halbzeit (18:17) ab, bevor sie sich am Ende doch souverän mit 34:29 durchsetzten. „Altenheim hat uns überrascht und wir haben eine Weile gebraucht, um uns auf unser Spiel zu besinnen“, resümiert Haiser. Kapitän Nicola Rascher sah in diesem Arbeitssieg eine klare Weiterentwicklung im Vergleich zur Vorsaison, als der TSB oftmals gegen die Teams aus der hinteren Tabellenhälfte gepatzt hatte: „Da merkt man einfach, dass wir nochmal eine homogenere Truppe geworden sind und auch in so brenzligen Situation zusammenstehen.“ Als „einfach“ würde Rascher ohnehin keine Aufgabe in der so ausgeglichenen Oberliga bezeichnen: „Doch wir wollen einfach das gleiche Engagement wie in der zweiten Halbzeit in Altenheim abrufen, um uns und dem Gmünder Publikum die nächsten zwei Punkte zu schenken.“
Offen ist, mit welchem Aufgebot die Jets dem Tabellenletzten entgegen treten werden. Torwart Giovanni Gentile, Kreisläufer Jonas Waldenmaier sowie Rechtsaußen Wolfgang Bächle konnten zu Wochenbeginn krankheitsbedingt nicht trainieren. „Doch die Signale für das Wochenende stehen nicht allzu schlecht“, sagt Volker Haiser, der auch wieder auf personelle Verstärkung aus dem Perspektivteam baut. Der TSB II trifft um 14:45 Uhr auf den Bezirksliga-Achten TV Steinheim II, schon um 12:30 Uhr empfängt die Gmünder A-Jugend die MTG Wangen zum Württembergliga-Spitzenspiel.
TSB: Daniel Mühleisen, Giovanni Gentile (?) – Nicola Rascher, Tom Abt, Moritz Werner, Andreas Maier, Jan Spindler, Arian Pleißner, Jonas Schwenk, Philipp Schwenk, Wolfgang Bächle (?), Eric Zimmermann, Stephan Mühleisen, Jonas Waldenmaier (?)