Zwei fehlende Bausteine und zwei neue Talente

 

Handball, Württembergliga: Der TSB Gmünd ist in die Saisonvorbereitung gestartet – die Kaderplanung gestaltet sich äußerst schwierig (Nico Schoch)

Knapp eineinhalb Monate nach dem bitteren Oberliga-Abstieg sind die Handballer des TSB Gmünd in der abgelaufenen Woche in die Vorbereitung auf die im September beginnende Württembergliga-Saison gestartet. Das neue Trainergespann Stefan Klaus und Patrick Schamberger will einen Neuanfang mit bewährten Kräften und jungen Talenten starten, doch die Kaderplanung gestaltet sich äußerst schwierig.

Personell hat sich zuletzt noch einiges getan beim Oberliga-Absteiger: Neben den bereits feststehenden Abgängen Nico Krauß (Linksaußen, SG Bettringen), Philipp Neukamm (Tor, SG Hofen/Hüttlingen) und Sebastian Göth (Rechtsaußen, Karriereende) muss der TSB künftig auch auf die Dienste der beiden Rückraumspieler Jonas Leinss und Philipp Schwenk verzichten müssen – wodruch sich automatisch eine Lücke im Kader ergibt. "Beide waren im Rückraum wichtige Bausteine, was die Planung für uns natürlich nicht einfacher macht", so Stefan Klaus. Der neue TSB-Trainer war bei Leinss zwar guter Dinge, doch sein Abgang hatte sich in den vergangenen Wochen bereits abgezeichnet: Der 21-Jährige, der in den zurückliegenden drei Oberliga-Jahren 241 Treffer in 87 Partien beigesteuert hatte, wird im Rahmen seines Studiums zu einem Auslandsaufenthalt aufbrechen. "Das tut uns weh, aber seine studiumsbedingte Orientierung hat Vorrang und das müssen wir akzeptieren", wie Gymnasiallehrer Klaus betont. Hoffnung hegt er allerdings noch bei Schwenk, welcher aus gesundheitlichen Gründen kürzertreten oder seine Handballschau vielleicht sogar ganz an den Nagel hängen möchte. "Ich möchte auf meinen Körper hören", sagt Schwenk und führt seine anhaltenden Knieprobleme als Hauptgrund an. Sein Trainer äußerst sich bedingt optimistisch: "Wir müssen Philipps gesundheitliche Entwicklung abwarten. Wir hoffen natürlich, dass er wieder auf die Beine kommt und uns in geraumer Zeit wieder zur Verfügung steht – aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg."

Zwei Neuzugänge waren wiederum bereits in der Großen Sporthalle anzutreffen: Mit Lukas Kauderer und Hendrik Prahst haben die TSB-Verantwortlichen zwei weitere hoffnungsvolle Talente an Bord geholt, welche zugleich noch für die A-Junioren des TSV Bartenbach in der Württemberg-Oberliga auf Torejagd gehen und mit einem Zweitspielrecht ausgestattet werden. "Beide bringen sehr viel Potenzial mit", ist Stefan Klaus überzeugt von der Qualität der 18-Jährigen. Prahst soll am Kreis sowie im Abwehrzentrum eine neue Alternative darstellen und Kauderer, dessen jüngerer Bruder nun für die Gmünder B-Jugend auflaufen wird, sei ein "sehr spielfähiger Handballer, der seine Stärken im Eins-gegen-Eins hat und einen schnellen Ball spielen kann", so Klaus. In enger Absprache mit Bartenbach sollen die beiden Youngster so oft wie möglich beim TSB mittrainieren und auch in den Pflichtspielen eingesetzt werden. "Beide haben das Zeug dazu, eine ganz wichtige Rolle zu spielen", erklärt Klaus und fügt vielsagend hinzu, dass "wir beide für den Kader brauchen werden."

Denn aktuell umfasst der TSB-Kader einschließlich der drei A-Jugendlichen (auch Yannik Leichs ist mit einem Doppelspielrecht für Frisch Auf Göppingen ausgestattet) lediglich 14 Akteure. Bei möglichen Terminkollisionen müsste der Württembergligist daher sicher auf die drei Nachwuchshoffnungen verzichten. Selbstredend, dass der Oberliga-Abseiger nach weiteren Verstärkungen Ausschau hält, dabei aber wie gewohnt keine finanziellen Kunststücke vollbringen kann. Stefan Klaus, der von einem "dünnen, aber qualitativ guten Kader" spricht, mahnt daher zur Geduld: "Kein Verein schafft es, in den nächsten Wochen mehrere fertige Rückraumspieler zu präsentieren. Wir müssen auf diejenigen bauen, die uns zur Verfügung stehen und werden dennoch weiterhin Augen und Ohren offen halten. Denn es gibt viele unzufriedene Spieler bei anderen Vereinen, aktuell können wir aber nichts weiteres vermelden." Mit der aktuellen Mannschaft, noch einmal deutlich verjüngt, dürfte es für den TSB Gmünd allerdings äußerst schwierig werden, in der stark besetzten Südstaffel der Württembergliga ganz oben mitzuspielen.

TSB-Sommerfahrplan 2018

  • 23. und 24.Juni: Teamwochenende

  • Freitag, 06.Juli: Testspiel gegen HBW Balingen-Weilstetten 2 (19 Uhr in Bartholomä)

  • Samstag, 07.Juli: Trainingsspiel auf dem Großfeld in Bittenfeld

  • Donnerstag, 12.Juli: Testspiel gegen TSV Heiningen (20 Uhr in Gmünd)

  • 26.-29.Juli: Gmünder Handballcamp in der Großen Sporthalle

  • Dienstag, 31.Juli: Testspiel gegen SF Schwaikheim (20 Uhr in Gmünd)

  • 23.-25.August: Trainingslager in Bartholomä

  • Sonntag, 26.August: Teilnahme am Sparkassen-Cup in Heiningen 

  • Samstag, 01.September: 1.Runde HVW-Pokal

  • Samstag, 08.September: Saisonstart Württembergliga (Heimspiel, Gegner noch offen)

 

TSB-Kader 2018/19

  • Tor: Sebastian Fabian (29), Giovanni Gentile (19)

  • Rückraum: Aaron Fröhlich (27), Jan Häfner (25), Yannik Leichs (18, Doppelspielrecht mit FA Göppingen A-Jugend), Sven Petersen (19), Dominik Sos (24), Lukas Kauderer (18, Doppelspielrecht mit TSV Bartenbach A-Jugend)

  • Außen: Wolfgang Bächle (23), Felix Häfner (26)

  • Kreis: Christian Waibel (30), Jonas Waldenmaier (21), Lukas Waldenmaier (23), Hendrik Prahst (18, Doppelspielrecht mit TSV Bartenbach A-Jugend)

  • Trainer: Stefan Klaus (40), Patrick Schamberger (32)