Tapfer gekämpft, alles verloren: TSB-Perspektivteam muss absteigen

Alles Rechnen, alles Hoffen hat schon vor dem letzten Spieltag ein Ende. Der TSB Gmünd II verliert mit 28:36 (14:17) beim EK Bernhausen, steigt aus der Landesliga in die Bezirksoberliga ab und steht dort vor einem gravierenden Neuaufbau.


Der Abgesang auf das Abenteuer Landesliga war schon seit Wochen vorprogrammiert. Als der Absturz am Samstagabend besiegelt war, da saß der Schmerz aber umso tiefer. Auch Trainer Sebastian Adam musste erst nach den richtigen Worten suchen, resümierte schließlich: „Wenn wir uns öfter so positiv verkauft hätten, dann müssten wir jetzt keinen Abstieg erklären.“ Nur ein Sieg in Bernhausen hätte noch die Restchance offen gelassen, ganz unmöglich wäre das nicht gewesen. Mit etwas mehr Kaltschnäuzigkeit, einer breiteren Bank und Toren in der richtigen Phase hätte der TSB II sein Endspiel enger gestalten können.

„So viel schlechter waren wir nicht“, empfand Adam den 28:36-Endstand als zu hoch. Am Kampfgeist hat es nicht gelegen, doch unterm Strich waren die Gmünder dem knallharten Abstiegskampf nicht gewachsen. Ganz bewusst wollte der Trainer seine jungen Spieler, darunter zwei A-Jugendliche, hinterher in Schutz nehmen: „Jeder hat sein Herz auf der Platte gelassen. Tatsächlich aber haben wir uns in den entscheidenden Momenten zu viele Fehler geleistet.“

Schon nach den ersten zehn Minuten schien die Abstiegsfrage frühzeitig geklärt zu sein. „Wir müssten 4:1 führen, bevor wir 1:5 hinten liegen“, haderte Adam mit den fatalen Fehlwürfen gleich zu Beginn. Denkbar schlecht startete etwa Linksaußen Manuel Menz, der statt dem leerstehenden Tor nur den Pfosten traf und dann auch noch einen Siebenmeter inklusive Nachwurf vergab. Eine Verschnaufpause hätte so einem jungen Spieler gut getan, doch dem TSB II fehlt es schlichtweg an personellen Alternativen. Und so reihten sich die Fehler einer verunsicherten Mannschaft aneinander: Ein Ballverlust in der eigenen Hälfte und ein Abwurf, der im Seitenaus landete, wurden mit dem besagten 1:5-Rückstand bestraft.

Immerhin: Die Gmünder sammelten sich und kamen durch die Tore des auffälligen Sebastian Wittek wieder ins Spiel. So wuchs der Rückstand zunächst nicht weiter an. Doch immer wenn die eigenen Würfe doch mal im Netz landeten, musste der TSB eine schnelle Mitte der Gastgeber hinnehmen. Beim 8:12 (21.) durch Menz verspürten die Jets einen kurzen Aufwind, der nur zwei Minuten später mit dem 9:15 (23.) wieder verflogen war. Doch die Rumpftruppe steckte nicht auf, kam durch einen von Can Oktay verwandelten Abpraller auf 14:17 (30.) heran. Bissig in der Abwehr und aufmerksamer im Rückzug, so kehrte der TSB aus der Pause zurück. Als Vincent Pick auf 17:19 (38.) verkürzte, schnupperten die Gäste wieder.

Doch das Wunder blieb aus. Die nächste Blackout-Phase mit vier Gegentoren in Folge konnte nicht mehr durch Kampf und Engagement wettgemacht werden. Weil die TSBler weiterhin freieste Chancen versiebten, war die Messe schon beim 20:27 (47.) gelesen. Die Kraft und auch der Glaube ließen spürbar nach, was Bernhausen mit vielen einfachen Toren bestrafte. Die letzten Minuten verfolgte dann auch der enttäuschte Sebastian Adam stillschweigend im Sitzen. „Das war ein Spiegelbild von allem, was in den vergangenen Monaten passiert ist“, resümierte der Trainer. Letztlich war es auch eine Frage von fehlender Qualität. Den hohen Aderlass vor und während der Saison – Louis Waldraff, Jonathan Leichs oder Arian Pleißner wirkten nur sporadisch mit – war nicht zu kompensieren.

Tränen werden dann wohl am nächsten Sonntag (17 Uhr) vergossen. Die letzte Landesliga-Partie beim TSV Köngen ist zwar sportlich bedeutungslos, doch für einige TSBler wird es der letzte Auftritt mit dieser Mannschaft sein, die von 2021 bis 2023 aus der Bezirksklasse in die Landesliga durchmarschiert war. Mit dem bitteren Gang zurück nach unten beginnt ein ungewollter Neuaufbau. „Immerhin können wir uns jetzt voll darauf konzentrieren, anstatt noch fünf Wochen zu hoffen und dann doch abzusteigen“, meinte Adam schulterzuckend.

Fest steht, dass der TSB auch in der Bezirksoberliga am Trainer festhalten und ihm ein schlagkräftige Truppe zusammenstellen will. Trotz dem schmerzhaften Abstieg sieht der Sportliche Leiter Jürgen Rilli „viele Talente, die es würdig sind, in unserem Perspektivteam spielen.“ Mit A-Jugendlichen und externen Neuzugängen soll es schnell wieder nach oben gehen, die finalen Gespräche laufen. Die Vereinsspitze steht in der Verantwortung, daran lässt Rilli auch keinen Zweifel: „Wir haben immer noch eine gute Story und können die Jungs davon überzeugen, diesen Weg mitzugehen.“ Der Absturz macht es allerdings nicht zwingend einfacher und könnte dem TSB Gmünd in naher Zukunft noch teuer zu stehen kommen.
Alles Rechnen, alles Hoffen hat schon vor dem letzten Spieltag ein Ende. Der TSB Gmünd II verliert mit 28:36 (14:17) beim EK Bernhausen, steigt aus der Landesliga in die Bezirksoberliga ab und steht dort vor einem gravierenden Neuaufbau.


Der Abgesang auf das Abenteuer Landesliga war schon seit Wochen vorprogrammiert. Als der Absturz am Samstagabend besiegelt war, da saß der Schmerz aber umso tiefer. Auch Trainer Sebastian Adam musste erst nach den richtigen Worten suchen, resümierte schließlich: „Wenn wir uns öfter so positiv verkauft hätten, dann müssten wir jetzt keinen Abstieg erklären.“ Nur ein Sieg in Bernhausen hätte noch die Restchance offen gelassen, ganz unmöglich wäre das nicht gewesen. Mit etwas mehr Kaltschnäuzigkeit, einer breiteren Bank und Toren in der richtigen Phase hätte der TSB II sein Endspiel enger gestalten können.

„So viel schlechter waren wir nicht“, empfand Adam den 28:36-Endstand als zu hoch. Am Kampfgeist hat es nicht gelegen, doch unterm Strich waren die Gmünder dem knallharten Abstiegskampf nicht gewachsen. Ganz bewusst wollte der Trainer seine jungen Spieler, darunter zwei A-Jugendliche, hinterher in Schutz nehmen: „Jeder hat sein Herz auf der Platte gelassen. Tatsächlich aber haben wir uns in den entscheidenden Momenten zu viele Fehler geleistet.“

Schon nach den ersten zehn Minuten schien die Abstiegsfrage frühzeitig geklärt zu sein. „Wir müssten 4:1 führen, bevor wir 1:5 hinten liegen“, haderte Adam mit den fatalen Fehlwürfen gleich zu Beginn. Denkbar schlecht startete etwa Linksaußen Manuel Menz, der statt dem leerstehenden Tor nur den Pfosten traf und dann auch noch einen Siebenmeter inklusive Nachwurf vergab. Eine Verschnaufpause hätte so einem jungen Spieler gut getan, doch dem TSB II fehlt es schlichtweg an personellen Alternativen. Und so reihten sich die Fehler einer verunsicherten Mannschaft aneinander: Ein Ballverlust in der eigenen Hälfte und ein Abwurf, der im Seitenaus landete, wurden mit dem besagten 1:5-Rückstand bestraft.

Immerhin: Die Gmünder sammelten sich und kamen durch die Tore des auffälligen Sebastian Wittek wieder ins Spiel. So wuchs der Rückstand zunächst nicht weiter an. Doch immer wenn die eigenen Würfe doch mal im Netz landeten, musste der TSB eine schnelle Mitte der Gastgeber hinnehmen. Beim 8:12 (21.) durch Menz verspürten die Jets einen kurzen Aufwind, der nur zwei Minuten später mit dem 9:15 (23.) wieder verflogen war. Doch die Rumpftruppe steckte nicht auf, kam durch einen von Can Oktay verwandelten Abpraller auf 14:17 (30.) heran. Bissig in der Abwehr und aufmerksamer im Rückzug, so kehrte der TSB aus der Pause zurück. Als Vincent Pick auf 17:19 (38.) verkürzte, schnupperten die Gäste wieder.

Doch das Wunder blieb aus. Die nächste Blackout-Phase mit vier Gegentoren in Folge konnte nicht mehr durch Kampf und Engagement wettgemacht werden. Weil die TSBler weiterhin freieste Chancen versiebten, war die Messe schon beim 20:27 (47.) gelesen. Die Kraft und auch der Glaube ließen spürbar nach, was Bernhausen mit vielen einfachen Toren bestrafte. Die letzten Minuten verfolgte dann auch der enttäuschte Sebastian Adam stillschweigend im Sitzen. „Das war ein Spiegelbild von allem, was in den vergangenen Monaten passiert ist“, resümierte der Trainer. Letztlich war es auch eine Frage von fehlender Qualität. Den hohen Aderlass vor und während der Saison – Louis Waldraff, Jonathan Leichs oder Arian Pleißner wirkten nur sporadisch mit – war nicht zu kompensieren.

Tränen werden dann wohl am nächsten Sonntag (17 Uhr) vergossen. Die letzte Landesliga-Partie beim TSV Köngen ist zwar sportlich bedeutungslos, doch für einige TSBler wird es der letzte Auftritt mit dieser Mannschaft sein, die von 2021 bis 2023 aus der Bezirksklasse in die Landesliga durchmarschiert war. Mit dem bitteren Gang zurück nach unten beginnt ein ungewollter Neuaufbau. „Immerhin können wir uns jetzt voll darauf konzentrieren, anstatt noch fünf Wochen zu hoffen und dann doch abzusteigen“, meinte Adam schulterzuckend.

Fest steht, dass der TSB auch in der Bezirksoberliga am Trainer festhalten und ihm ein schlagkräftige Truppe zusammenstellen will. Trotz dem schmerzhaften Abstieg sieht der Sportliche Leiter Jürgen Rilli „viele Talente, die es würdig sind, in unserem Perspektivteam spielen.“ Mit A-Jugendlichen und externen Neuzugängen soll es schnell wieder nach oben gehen, die finalen Gespräche laufen. Die Vereinsspitze steht in der Verantwortung, daran lässt Rilli auch keinen Zweifel: „Wir haben immer noch eine gute Story und können die Jungs davon überzeugen, diesen Weg mitzugehen.“ Der Absturz macht es allerdings nicht zwingend einfacher und könnte dem TSB Gmünd in naher Zukunft noch teuer zu stehen kommen.

EK Bernhausen – TSB Jets 36:28 (17:14)


TSB II: Dennis Slonek, Julian Sacher – Manuel Menz (6), Lennard Sonnentag (5), Sebastian Wittek (5), Dominic Boland (5), Vincent Pick (4), Can Oktay (2), Jonas Schmutzert (1), Heiko Beck, Lasse Bladeck, Jochen Leitner
Rote Karte: Dominic Boland (60./Dritte Zeitstrafe)

(Text und Bilder: Nicolas Schoch)