Der TSB Gmünd II bekommt im Landesliga-Nachholspiel keinen Fuß auf den Boden und geht bei der SG Hirsau/Calw/Bad Liebenzell mit 25:36 (16:24) unter. Ein 0:7-Negativlauf innerhalb von nur vier Minuten war der frühe Genickbruch, nach dem die „Jets“ jegliches Aufbäumen vermissen ließen.
Eine schöne Bescherung sieht anders aus. Am Nikolaustag verschlief der TSB II zum vierten Mal in Folge die erste Halbzeit und kassierte folgerichtig die vierte Niederlage nacheinander. Die deutlichste Schlappe war es noch dazu, weshalb Trainer Sebastian Adam hinterher entsprechend bedient war: „Im Moment fehlen uns die Basics, so dürfen wir uns nicht präsentieren. Harz hin oder her – so gewinnst du kein Spiel.“ In der harzfreien Zone im Nordschwarzwald konnten die Gmünder nur sechs Minuten lang mithalten, als Valentin Pick den 4:5-Anschlusstreffer markierte. Danach ging alles zu schnell für das kriselnde Perspektivteam.
Erst musste der TSB in Unterzahl gleich vier Gegentore schlucken, die SG Hirsau/Calw/Liebenzell setzte ihren Lauf bis zum 4:12 (10.) fort. Zwar setzten die Pick-Brüder und Torjäger Louis Waldraff offensiv ein paar Akzente, doch defensiv gewannen die Gmünder kaum einen Zweikampf und konnten in der ersten Hälfte nur eine einzige Torwartparade verzeichnen. So ging es gnadenlos weiter, bis der Rückstand schon auf 12:23 (26.) angewachsen war. „Wir haben unsere Bälle reihenweise weggeschmissen und dann hat es innerhalb von fünf Sekunden hinten gekleppert“, konstatierte Adam.
Nur ganz kurz sah es so aus, als würde der TSB den Zugriff finden. Einige Ballgewinne nutzte Rechtsaußen Vincent Pick, um im schnellen Gegenstoß vor der Pause auf 16:24 (30.) verkürzen. Nach Wiederanpfiff kassierten die Gmünder sieben Minuten lang kein Gegentor, trafen aber auch selbst nur einmal. Ohne das gewohnte Harz an den Händen fehlte die Präzision und gleich vier Siebenmeter wurden vergeben. „Das passte einfach ins Bild“, so der Trainer zu den vergebenen Chancen: „Der Glaube war irgendwann weg. Selbst wenn wir aus dieser guten Phasen ein bisschen mehr Kapital geschlagen hätten, wäre es an diesem Tag nicht mehr gekippt.“
Die Hausherren hingegen legten nochmals zu und stellten beim 18:29 (43.) rasch wieder den alten Abstand her. Sowohl im Rückzug als auch im stehenden Angriff wurde die Gmünder Abwehr ein ums andere Mal düpiert. Kai Jaros und Heiko Beck gelang zwar noch ein wenig Ergebniskosmetik. Was aber nicht darüber hinweg täuschen konnte, dass die 25:36-Pleite auch in dieser Höhe verdient war und das TSB-Perspektivteam nun auf dem letzten Tabellenplatz angekommen ist.
Maximaler Abstiegskampf ist also angesagt, wenn am Samstag (17:30 Uhr) der punktgleiche Drittletzte TSV Zizishausen in der Gmünder Großsporthalle antritt. Um den enormen Druck weiß auch Sebastian Adam, der trotz der Negativserie von seinem jungen Team überzeugt ist: „Die Jungs können das Ruder herumreißen. In dieser Liga ist jeder schlagbar, aber du kannst auch gegen jeden verlieren – was wir ja leider oft genug bewiesen haben.“ Das Gegenteil soll im bevorstehenden Kellerduell der Fall sein. Mit einem Heimsieg wäre nicht nur die Hoffnung zurück. „Es geht für uns um einen positiven Jahresabschluss“, so der Trainer, „damit wir mit einem freien Kopf in die kurze Pause gehen können.“
TSB II: Julian Sacher, Dennis Slonek – Vincent Pick (6), Valentin Pick (5/1), Kai Jaros (5/1), Louis Waldraff (4), Florian Krazer (2), Heiko Beck (1), Jonas Schmutzert (1), Jonas Schwenk (1), Sebastian Wittek, Jonathan Leichs, Dominic Boland, Noel Reibstein
(Text: Nico Schoch - Bilder: Enrico Immer)