Der TSB genießt und siegt: Letztes Heimspiel wird zu einem Tor-Festival

Gemeinsam mit 500 Fans feiert der TSB Gmünd ein grandioses Heimfinale. Kurz vor Ende der Mammutsaison spielen sich die Jets nochmals in einen Torerausch und lassen dem TV Weilstetten beim 37:31 (20:14) – Sieg nicht den Hauch einer Chance.


Da war sie wieder, die lange Zeit so schmerzlich vermisste Spielfreude. Mit einer stabilen Abwehr, schnellem Umschaltspiel und hoher Effizienz schenkte der TSB Gmünd seinen treuen Zuschauern am Samstagabend ein mitreißendes, unterhaltsames letztes Heimspiel – und das obwohl es sowohl für die Hausherren als auch für den seit vielen Wochen als Absteiger feststehenden TV Weilstetten um rein gar nichts mehr ging. Die Jets verteidigten durch ihren erst siebten Rückrundensieg – zehn waren es in der Hinrunde – immerhin ihren neunten Tabellenplatz. Wäre nicht der Negativlauf im Frühjahr dazwischengekommen, hätte es durchaus sogar weiter nach oben gehen können.

Doch von Trauer keine Spur – ganz im Gegenteil. „Wir wollten die zwei Punkte unbedingt holen, aber auch einfach die geile Stimmung nochmals genießen“, erklärte Kapitän Nicola Rascher, der sein persönliches Torekonto auf 230 aufgestockt hatte. Locker und leicht wirkte es, was der Dritte der Oberliga-Torschützenliste und seine Kollegen aufs Parkett zauberten: „Wir haben es spielerisch sehr gut gelöst mit sehr viel Bewegung im Angriff. Man hat auch gesehen, dass der Gegner im Gegensatz zu uns vielleicht mehr bis in die Fingerspitzen motiviert war.“ Wobei der stark ersatzgeschwächte Drittletzte von der Zollernalb zumindest anfangs mit einer äußerst robusten Abwehr dagegenhielt. In den ersten zehn Minuten war es ein rasanter Schlagabtausch, der TSB konnte bis zum 6:5 (10.) jeweils nur knapp vorlegen.

Spielerisch wurde der Unterschied aber immer mehr deutlich. Die Gmünder zeigten, was sie stark macht: Die Defensive inklusive Tormann Daniel Mühleisen steigerte sich. Prompt erhöhten Rascher, Andreas Maier und Tom Abt auf 9:5 (12.). Das eingespielte Rückraum-Trio bewies nicht nur Abschlussstärke, sondern auch ein gutes Auge für Kreisläufer Jonas Waldenmaier oder Rechtsaußen Patrick Watzl. Sieben Tore und nur ein Fehlwurf standen am Ende in Watzls Statistik, sein sehenswerter Dreher zum 12:8 (17.) war zugleich der 1000.Gmünder Saisontreffer. Diesem Angriffswirbel hatte Weilstetten nur noch wenig entgegenzusetzen. „Unser Tempospiel hat überragend funktioniert, so wirkt es dann automatisch leicht“, freute sich Trainer Michael Stettner: „Der Matchplan ist zu ganz großen Teilen aufgegangen, daher gibt es wenig Grund zum Meckern.“ Abgesehen einzig von den letzten zehn Minuten der ersten Hälfte, in denen sich der TSB einige technische Fehler erlaubte – und den Vorsprung dennoch weiter ausbaute. Direkt vor der Pause jagte Rascher die Kugel zum 20:14 (30.) ins Netz.
Wobei das Ergebnis aus Trainersicht eher zweitrangig war. „Wir sind mit dem Kopf schon eher bei der nächsten Saison, in dem wir uns weiterentwickeln und ein paar Sachen ausprobieren“, bekannte Stettner. Entsprechend wurde kräftig durchgewechselt. Anstelle von Mühleisen rückte Giovanni Gentile für die zweiten 30 Minuten zwischen die Pfosten und bestätigte seine zuletzt starke Form. Einen Strafwurf von Tom Keller entschärfte Gentile glänzend. Wenig später hatte er Pech, als sein Distanzwurf knapp am leerstehenden Gehäuse der Gäste vorbeiflog. Gleich vier blitzsaubere Treffer gelangen Youngster Vincent Pick von Rechtsaußen, so dass ebenso verdienten wie souveränen Heimsieg keine Zweifel mehr aufkamen. Nur für einen Gmünder erhielt der Abend einen bitteren Beigeschmack: Jan Spindler, der nach der Saison bekanntlich zur HSG Bargau/Bettringen wechselt, musste nach nur wenigen Minuten auf die Bank zurückkehren. In einer unglücklichen Abwehraktion fuhr es dem Rückraumspieler in den Rücken, so dass ihm ein Abschiedstreffer vor dem TSB-Publikum verwehrt blieb.

Am Spielverlauf änderte sich wenig. Angeführt vom starken Spielmacher Noa-Gabriel Alilovic (9 Tore) setzte Weilstetten zwar immer wieder Akzente, doch der TSB behielt stets die Kontrolle und zog bis auf 31:23 (46.) davon. Näher als 32:28 (53.) kamen die bemühten, aber doch chancenlosen Gäste nicht heran. „Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass das noch kippen könnte“, brachte es Stettner auf den Punkt. Nach seiner Auszeit traten die Jets noch einmal konzentrierter auf. Abt und Pick stellten in der Schlussphase den Sechs Tore-Abstand wieder her, den Waldenmaier mit einem Doppelschlag zum 37:31-Endstand besiegelte.

„Wir waren von der ersten bis zur letzten Minuten obenauf, jeder hat seinen Teil dazu beigetragen“, bilanzierte Stettner. Der zehnte Sieg im 17.Heimspiel sei zugleich ein Verdienst des Co-Trainers Volker Haiser gewesen, da der Chefcoach selbst krankheitsbedingt die gesamte Trainingswoche verpasst hatte: „Wir waren immer telefonisch in Kontakt, aber Volker hat die meiste Arbeit übernommen und die Jungs richtig eingestellt.“ Das Ergebnis war eine erfrischende Leichtigkeit beim Heimfinale. „Die Jungs hatten Spaß daran und dann kommen die Ergebnisse von ganz alleine“, so Stettner: „Auch unser Positionsangriff war recht ordentlich, wobei war da immer noch mehr Potenzial nach oben besitzen.“

Zunächst aber sehen alle Beteiligten das Ende der Mammutsaison herbei. In der 34. und letzten Begegnung am kommenden Samstag (20 Uhr / Rundsporthalle Waiblingen) wartet die allerschwerste Aufgabe auf den TSB. Bereits am vorletzten Spieltag machte der VfL Waiblingen den Durchmarsch in die 3.Liga perfekt und wird sich nun vor eigenem Publikum auch den Meisterwimpel sichern wollen. Kein Grund, um sich zu verstecken, wie Stettner findet: „Wenn wir einen guten Tag erwischen, ist da sicherlich etwas möglich. Wir wollen uns so teuer wie möglich verkaufen und sind danach auch gerne bei der Party mit dabei.“ Dann wird sich auch entscheiden, ob für den TSB in der Endabrechnung der neunte oder zehnte Tabellenplatz herausspringt – wobei das am Ende einer sorgenfreien Saison nur noch nebensächlich ist.  

Gemeinsam mit 500 Fans feiert der TSB Gmünd ein grandioses Heimfinale. Kurz vor Ende der Mammutsaison spielen sich die Jets nochmals in einen Torerausch und lassen dem TV Weilstetten beim 37:31 (20:14) – Sieg nicht den Hauch einer Chance.


Da war sie wieder, die lange Zeit so schmerzlich vermisste Spielfreude. Mit einer stabilen Abwehr, schnellem Umschaltspiel und hoher Effizienz schenkte der TSB Gmünd seinen treuen Zuschauern am Samstagabend ein mitreißendes, unterhaltsames letztes Heimspiel – und das obwohl es sowohl für die Hausherren als auch für den seit vielen Wochen als Absteiger feststehenden TV Weilstetten um rein gar nichts mehr ging. Die Jets verteidigten durch ihren erst siebten Rückrundensieg – zehn waren es in der Hinrunde – immerhin ihren neunten Tabellenplatz. Wäre nicht der Negativlauf im Frühjahr dazwischengekommen, hätte es durchaus sogar weiter nach oben gehen können.

Doch von Trauer keine Spur – ganz im Gegenteil. „Wir wollten die zwei Punkte unbedingt holen, aber auch einfach die geile Stimmung nochmals genießen“, erklärte Kapitän Nicola Rascher, der sein persönliches Torekonto auf 230 aufgestockt hatte. Locker und leicht wirkte es, was der Dritte der Oberliga-Torschützenliste und seine Kollegen aufs Parkett zauberten: „Wir haben es spielerisch sehr gut gelöst mit sehr viel Bewegung im Angriff. Man hat auch gesehen, dass der Gegner im Gegensatz zu uns vielleicht mehr bis in die Fingerspitzen motiviert war.“ Wobei der stark ersatzgeschwächte Drittletzte von der Zollernalb zumindest anfangs mit einer äußerst robusten Abwehr dagegenhielt. In den ersten zehn Minuten war es ein rasanter Schlagabtausch, der TSB konnte bis zum 6:5 (10.) jeweils nur knapp vorlegen.

Spielerisch wurde der Unterschied aber immer mehr deutlich. Die Gmünder zeigten, was sie stark macht: Die Defensive inklusive Tormann Daniel Mühleisen steigerte sich. Prompt erhöhten Rascher, Andreas Maier und Tom Abt auf 9:5 (12.). Das eingespielte Rückraum-Trio bewies nicht nur Abschlussstärke, sondern auch ein gutes Auge für Kreisläufer Jonas Waldenmaier oder Rechtsaußen Patrick Watzl. Sieben Tore und nur ein Fehlwurf standen am Ende in Watzls Statistik, sein sehenswerter Dreher zum 12:8 (17.) war zugleich der 1000.Gmünder Saisontreffer. Diesem Angriffswirbel hatte Weilstetten nur noch wenig entgegenzusetzen. „Unser Tempospiel hat überragend funktioniert, so wirkt es dann automatisch leicht“, freute sich Trainer Michael Stettner: „Der Matchplan ist zu ganz großen Teilen aufgegangen, daher gibt es wenig Grund zum Meckern.“ Abgesehen einzig von den letzten zehn Minuten der ersten Hälfte, in denen sich der TSB einige technische Fehler erlaubte – und den Vorsprung dennoch weiter ausbaute. Direkt vor der Pause jagte Rascher die Kugel zum 20:14 (30.) ins Netz.
Wobei das Ergebnis aus Trainersicht eher zweitrangig war. „Wir sind mit dem Kopf schon eher bei der nächsten Saison, in dem wir uns weiterentwickeln und ein paar Sachen ausprobieren“, bekannte Stettner. Entsprechend wurde kräftig durchgewechselt. Anstelle von Mühleisen rückte Giovanni Gentile für die zweiten 30 Minuten zwischen die Pfosten und bestätigte seine zuletzt starke Form. Einen Strafwurf von Tom Keller entschärfte Gentile glänzend. Wenig später hatte er Pech, als sein Distanzwurf knapp am leerstehenden Gehäuse der Gäste vorbeiflog. Gleich vier blitzsaubere Treffer gelangen Youngster Vincent Pick von Rechtsaußen, so dass ebenso verdienten wie souveränen Heimsieg keine Zweifel mehr aufkamen. Nur für einen Gmünder erhielt der Abend einen bitteren Beigeschmack: Jan Spindler, der nach der Saison bekanntlich zur HSG Bargau/Bettringen wechselt, musste nach nur wenigen Minuten auf die Bank zurückkehren. In einer unglücklichen Abwehraktion fuhr es dem Rückraumspieler in den Rücken, so dass ihm ein Abschiedstreffer vor dem TSB-Publikum verwehrt blieb.

Am Spielverlauf änderte sich wenig. Angeführt vom starken Spielmacher Noa-Gabriel Alilovic (9 Tore) setzte Weilstetten zwar immer wieder Akzente, doch der TSB behielt stets die Kontrolle und zog bis auf 31:23 (46.) davon. Näher als 32:28 (53.) kamen die bemühten, aber doch chancenlosen Gäste nicht heran. „Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass das noch kippen könnte“, brachte es Stettner auf den Punkt. Nach seiner Auszeit traten die Jets noch einmal konzentrierter auf. Abt und Pick stellten in der Schlussphase den Sechs Tore-Abstand wieder her, den Waldenmaier mit einem Doppelschlag zum 37:31-Endstand besiegelte.

„Wir waren von der ersten bis zur letzten Minuten obenauf, jeder hat seinen Teil dazu beigetragen“, bilanzierte Stettner. Der zehnte Sieg im 17.Heimspiel sei zugleich ein Verdienst des Co-Trainers Volker Haiser gewesen, da der Chefcoach selbst krankheitsbedingt die gesamte Trainingswoche verpasst hatte: „Wir waren immer telefonisch in Kontakt, aber Volker hat die meiste Arbeit übernommen und die Jungs richtig eingestellt.“ Das Ergebnis war eine erfrischende Leichtigkeit beim Heimfinale. „Die Jungs hatten Spaß daran und dann kommen die Ergebnisse von ganz alleine“, so Stettner: „Auch unser Positionsangriff war recht ordentlich, wobei war da immer noch mehr Potenzial nach oben besitzen.“

Zunächst aber sehen alle Beteiligten das Ende der Mammutsaison herbei. In der 34. und letzten Begegnung am kommenden Samstag (20 Uhr / Rundsporthalle Waiblingen) wartet die allerschwerste Aufgabe auf den TSB. Bereits am vorletzten Spieltag machte der VfL Waiblingen den Durchmarsch in die 3.Liga perfekt und wird sich nun vor eigenem Publikum auch den Meisterwimpel sichern wollen. Kein Grund, um sich zu verstecken, wie Stettner findet: „Wenn wir einen guten Tag erwischen, ist da sicherlich etwas möglich. Wir wollen uns so teuer wie möglich verkaufen und sind danach auch gerne bei der Party mit dabei.“ Dann wird sich auch entscheiden, ob für den TSB in der Endabrechnung der neunte oder zehnte Tabellenplatz herausspringt – wobei das am Ende einer sorgenfreien Saison nur noch nebensächlich ist.  

TSB Jets - TV Weilstetten 37:31 (20:14)


TSB: Daniel Mühleisen, Giovanni Gentile – Nicola Rascher (10/3), Patrick Watzl (7), Jonas Waldenmaier (5), Tom Abt (5/1), Vincent Pick (4), Andreas Maier (2), Eric Zimmermann (2), Jonas Schwenk (1), Arian Pleißner (1), Christian Waibel, Louis Waldraff
TVW: Niklas Euchner, Jochen Sauter – Noa-Gabriel Alilovic (9), Daniel Weckenmann (6), Fabian Mayer (4), Florian Pawelka (4), Lukas Bechinka (3), Tom Keller (3/3), Chris Gericke (1), Daniel Schanz (1), Nick Single
Siebenmeter: TSB 5/4 – TVW 4/3
Zeitstrafen: TSB 6 Minuten – TVW 6 Minuten
Rote Karte: Daniel Schanz (TVW/52./Dritte Zeitstrafe)
Schiedsrichter: Henrik Rösch, Dennis Tontsch (TSB Horkheim)
Zuschauer: 500

(Text: Nico Schoch - Bilder: Enrico Immer)