Nach der Klatsche in Weinsberg steht der TSB Gmünd am Samstag (19:30 Uhr / Große Sporthalle) in der Bringschuld. Ebenso ehrgeizig wie die bereits abgestiegenen Gäste vom TuS Altenheim gehen auch die so gut wie geretteten „Jets“ ihre letzten sechs Saisonspiele an.
Auch mit einigen Tagen Abstand ist Michael Stettner noch „geschockt“ von der bislang schlechtesten Vorstellung in seiner ersten Saison beim TSB. Obwohl aus Trainersicht in den vergangenen Monaten meist zu wenig Punkte heraussprangen, zeigte sein Team bei einigen fulminanten Aufholjagden eine starke Moral und puren Kampfgeist. Von beidem war am Ostersamstag allerdings rein gar nichts mehr zu sehen. Fehlende Aggressivität in der Abwehr, eine schwache Körpersprache und Disziplinlosigkeiten im Angriff führten in Weinsberg zu einer 24:36-Klatsche. „Wir waren in allen Belangen ganz weit weg von dem, was uns ausmacht“, stellt Stettner fest. Besonders die letzten zehn Minuten machten ihn ein wenig ratlos: „Es kann nicht sein, dass wir uns derart abschlachten lassen. Das kenne ich so von meiner Mannschaft nicht und kann ich in keinster Weise akzeptieren.“
Der Klassenerhalt ist angesichts von neun Punkten Vorsprung zur Abstiegszone wohl nur noch Formsache, wenn auch noch nicht rechnerisch perfekt. Nahe liegt der Eindruck, dass beim TSB sechs Spieltage vor Schluss die Luft raus ist. Dem widerspricht Stettner allerdings vehement: „Wer das denkt, kann jederzeit gerne im Training vorbeischauen und sich davon überzeugen, wie fokussiert die Jungs arbeiten.“ Doch vielleicht habe die schmerzhafte Bauchlandung in Weinsberg auch gut getan, um noch einmal die Sinne zu schärfen. Selbstkritisch hätte sich die Mannschaft damit auseinandergesetzt. Kapitän Nicola Rascher betonte bereits kurz nach Spielende, dass „wir unseren beiden Trainern beweisen müssen, dass diese Leistung eine Eintagsfliege war.“ Stettner jedenfalls ist überzeugt, dass am Samstag eine Reaktion folgen wird: „Das erwarten die Jungs auch von sich selbst.“
Der Blick richtet sich nach vorne auf die letzten Partien in dieser Mammutsaison. Dabei trifft der TSB noch auf die bereits abgestiegenen TuS Altenheim (15.April), TuS Steißlingen (22.April) und TV Weilstetten (13.Mai) sowie den kaum noch zu rettenden TSV Wolfschlugen (30.April). Allesamt Aufgaben, bei denen aus Stettners Sicht „zwei Punkte Pflicht sind.“ Zudem warten noch zwei spannende Auswärtsspiele beim Tabellenvierten TV Plochingen (06.Mai) und VfL Waiblingen (20.Mai), in denen die Gmünder zum „Zünglein an der Waage“ im Aufstiegsrennen werden könnten. Die Erwartungen des Coaches sind eindeutig: „Wir werden es sicherlich nicht locker ausklingen lassen, sondern wollen noch die maximale Punkteausbeute holen.“
Dabei würden „die Spieler nun ein Stück weit auf dem Prüfstand stehen.“ Gegen den Drittletzten aus Altenheim nun nicht allein das Ergebnis, sondern auch das Auftreten stimmen. „Wir schauen weniger auf den Gegner als auf uns“, so Stettner: „Ich will sehen, dass wir uns zerreißen, um jeden Ball kämpfen und alles raushauen, was wir im Tank haben. Nichts anderes zählt.“ Das wird auch nötig sein, denn bereits beim Hinspiel im November ärgerte Altenheim die favorisierten Gmünder kräftig. In der Ortenau trumpfte der TSB dabei erst nach der Pause auf und erfüllte seine Pflicht mit einem hart erkämpften 34:29 (18:17) – Sieg. Die Hausherren wissen also, wie unangenehm diese Aufgabe werden kann: „Der Gegner will die letzten Spiele nutzen, um sich so gut wie nur möglich zu verabschieden. Das zeigen auch die letzten Ergebnisse, wir sind also gewarnt.“
Denn obwohl die direkte Rückkehr in die Südbadenliga angesichts von erst vier Siegen aus 28 Spielen längst nicht mehr abzuwenden ist, kamen die „Aldner“ zuletzt immer besser in Schwung. „Wir scheinen jetzt in der Liga angekommen zu sein – leider zu spät“, bedauerte TuS-Trainer Stefan Bayer nach dem unerwartet deutlichen 34:27-Sieg in Knielingen vor drei Wochen. Gegen die noch um den Klassenerhalt kämpfende HSG Konstanz II führte Altenheim in eigener Halle sogar 52 Minuten lang, unterlag dann aber nach einem 2:6-Negativlauf noch mit 28:32. Die Fahrt nach Gmünd kommt für den Gästecoach „leider zum unglücklichen Zeitpunkt“. Angesichts der empfindlichen Gmünder Pleite in Weinsberg meinte Bayer: „Was man medial liest ist dort jetzt richtig Dampf im Kessel, die werden gegen uns auf Wiedergutmachung aus sein“.
Eine „aufgeheizte Stimmung“, von der auf der Altenheimer Website zu lesen ist, hat Michael Stettner zwar nichts ausgemacht. Allerdings habe sich der TSB durchaus noch Ziele für den Endspurt gesetzt. Das positive Punktekonto (29:27) soll weiter ausgebaut werden und auch eine Platzierung in der oberen Tabellenhälfte ist immer noch möglich. „Wir haben es selbst in der Hand“, nimmt der Coach sein Team in die Pflicht: „Wenn wir bis zum Schluss mit 100 Prozent durchziehen, können wir noch einige Punkte einfahren. Es wird Zeit für uns, wieder in die Spur zu finden und nach längerem wieder einen Sieg zu holen, der uns gut tun würde.“ Dazu brauche es eine „180 Grad-Wende“ im Vergleich zur Vorwoche.
Das gilt besonders für die Abwehr, die längst nicht mehr so stabil steht wie lange Zeit zuvor. 36-mal mussten die beiden Keeper Giovanni Gentile und Daniel Mühleisen in Weinsberg hinter sich greifen. Auch zuvor in Herrenberg (39:39) und Heiningen (29:35) ließ der TSB zu viele Gegentore zu. Dabei wähnten sich die Gmünder beim 23:23-Remis gegen Blaustein zwischendurch wieder auf einem guten Weg. „Doch für eine vernünftige Abwehr braucht es einfach Aggressivität und die nötige Bereitschaft, dass jeder für den anderen einsteht“, betont Stettner. Grundtugenden, die für die erhoffte Reaktion am Samstagabend unabdingbar sind.
Das gilt besonders für die Abwehr, die längst nicht mehr so stabil steht wie lange Zeit zuvor. 36-mal mussten die beiden Keeper Giovanni Gentile und Daniel Mühleisen in Weinsberg hinter sich greifen. Auch zuvor in Herrenberg (39:39) und Heiningen (29:35) ließ der TSB zu viele Gegentore zu. Dabei wähnten sich die Gmünder beim 23:23-Remis gegen Blaustein zwischendurch wieder auf einem guten Weg. „Doch für eine vernünftige Abwehr braucht es einfach Aggressivität und die nötige Bereitschaft, dass jeder für den anderen einsteht“, betont Stettner. Grundtugenden, die für die erhoffte Reaktion am Samstagabend unabdingbar sind.
Ein Lichtblick ist die Rückkehr von Patrick Watzl. Der Linkshänder erzielte bei seinem Comeback in der vergangenen Woche fünf Tore, wusste aber auch in der Defensivarbeit zu überzeugen. Sehr zur Freude des Trainers: „In erster Linie freut es mich für ihn persönlich, dass er sich nach vielen Monaten harter Arbeit wieder so zurückgekämpft hat. Wie er sofort Impulse setzen konnte, war alles andere als selbstverständlich.“ Watzls Rückkehr kommt gerade rechtzeitig, denn das vorzeitige Saisonaus für Wolfgang Bächle schmerzt den TSB.
Angesichts der langfristigen Ausfälle des etatmäßigen Rechtsaußens (Kahnbeinbruch) und von Kreisläufer Stephan Mühleisen (Reha nach Schulter-OP) ist die Personaldecke weiterhin ziemlich dünn. Zwar ist Vincent Pick aus dem Urlaub zurück und ebenfalls eine Option für die vakante Rechtsaußenposition. Allerdings mussten der angeschlagene Jonas Waldenmaier im Training aussetzen, ein Einsatz ist noch fraglich. Deshalb wird es gegen Altenheim wieder auf die Talente aus dem Perspektivteam ankommen, das zuvor um 17:15 Uhr im Bezirksliga-Derby gegen den 1.Heubacher HV den nächsten Schritt in Richtung Meisterschaft machen will.
TSB: Daniel Mühleisen, Giovanni Gentile – Nicola Rascher, Tom Abt, Andreas Maier, Jan Spindler, Patrick Watzl, Arian Pleißner, Louis Waldraff, Jonas Schwenk, Philipp Schwenk, Vincent Pick, Eric Zimmermann, Jonas Waldenmaier (?)