Der TSB Gmünd wird seiner Favoritenrolle gerecht und gewinnt beim abstiegsbedrohten TV Weilstetten völlig ungefährdet mit 37:32 (21:13). Ein Spiel ohne echte Spannung, das den Brüdern Philipp und Jonas Schwenk aber trotzdem in besonderer Erinnerung bleiben wird.
Einige Fragezeichen hatte es vor dem ersten Auftritt des TSB im neuen Jahr gegeben. In welcher Verfassung würde sich der Tabellensechste nach der denkbar kurzen Weihnachtspause und zuvor zwei Niederlagen präsentieren? Wie würde man den Verlust von Stephan Mühleisen (Schulterverletzung und Saisonaus) kompensieren? Doch schon in den ersten 30 Minuten hatten sich jegliche Zweifel aufgelöst. Ebenso spielfreudige wie torhungrige „Jets“ ließen zu keiner Zeit ernsthafte Zweifel an einem hochverdienten Auswärtssieg aufkommen. Dieser hätte sogar noch deutlich höher ausfallen können als „nur“ 37:32.
Doch in dieser eigentlich ziemlich unspektakulären Partie erfüllte sich für zwei TSBler ein Kindheitstraum. Angesichts von knapp zwölf Jahren Altersunterschied war es keinesfalls selbstverständlich gewesen, dass Jonas und Philipp Schwenk einmal gemeinsam in der vierten Liga auflaufen würden. „Seit ich in der D-Jugend zum TSB gekommen bin, war das mein großes Ziel“, erklärt Jonas Schwenk mit leuchtenden Augen. Während sein älterer Bruder nach längerer Verletzungspause erst zum zweiten Mal in dieser Saison mitwirken konnte, ist der 18-Jährige längst zu einem festen Bestandteil herangewachsen: „Es ist schon unglaublich, dass diese Energie und Zeit, die ich investiere, schon nach 15 Spielen Früchte trägt. Doch ich wurde vom Trainerteam gut an die Sache herangeführt und konnte mir Selbstvertrauen holen.“
Inzwischen liegt noch weit mehr Verantwortung auf den Schultern des A-Jugendlichen, der an der Seite von Kapitän Nicola Rascher die Gmünder Abwehr sortiert und neuerdings offensiv auch am Kreis zum Einsatz kommt. Das ist nur wenig verwunderlich, immerhin bringt der Youngster ebenso wie auch Bruder Philipp ein Handballer-Gardemaß von 1,93 Meter mit. Der TSB verfügt also durchaus über Alternativen, so sehr der langwierige Ausfall von Stephan Mühleisen auch schmerzt. Der Kreisläufer musste sich am Samstag erstmals mit der ungeliebten Zuschauerrolle anfreunden. „Wir können das sicher nicht zu hundert Prozent, aber doch auf einem recht guten Level auffangen“, zeigt sich Jonas Schwenk aber zuversichtlich, dass sein Team an die bislang starken Leistungen anknüpfen.
Sein Trainer gibt sich da allerdings schon deutlich zurückhaltender. „Die Verletzung von Steph tut uns unfassbar weh, da brauchen wir nicht drumherum zu reden“, sagt Michael Stettner ohne Umschweife: „In Spiel eins hat das zwar ohne ihn funktioniert. Aber es kommen andere Gradmesser auf uns zu, ohne das jetzt despektierlich gegenüber Weilstetten zu meinen.“ Denn die Lochenfüchse von der Zollernalb waren schlichtweg chancenlos, wie auch TVW-Coach Felix Euchner ganz offen einräumte. Anders als vor Weihnachten in Wolfschlugen (32:33) hatte der TSB wenig Mühe, einen der abstiegsbedrohten Gegner souverän zu bezwingen.
Die Geschichte des Spiels ist kurz erzählt. Von der ersten Sekunde an präsentierte sich der TSB feurig und spritzig, die kurze Pause hatte offenbar gut getan. Tormann Daniel Mühleisen parierte an seinem 26.Geburtstag direkt die ersten beiden Würfe von TVW-Rechtsaußen Daniel Weckenmann. Schon lief auch das Gmünder Tempospiel, das vor dem Jahreswechsel ins Stocken geraten war, wieder auf Hochtouren. Wolfgang Bächle legte rasch ein 3:1 (4.) und 5:2 (6.) vor.
Der Vorsprung wuchs weiter an, obwohl sich der TSB einige Fehlwürfe und Aluminiumtreffer leistete. Diese fielen allerdings nicht arg ins Gewicht, da Rückhalt Mühleisen immer wieder zur Stelle war und seinen Vorderleuten die nächste Chance zum schnellen Gegenstoß verschaffte. Linksaußen Eric Zimmermann erhöhte mit einem feinen Lupfer auf 16:9 (21.), nachdem er zuvor zwei Würfe vergeben hatte. Die Hausherren nahmen daraufhin bereits ihre zweite Auszeit innerhalb von nur sieben Minuten.
Der TSB war Weilstetten stets einen Schritt voraus, so auch in den zehn Sekunden vor der Pause. Nach einem Gegentor fischte Mühleisen den Ball schnell aus dem eigenen Tor und warf nach vorne ab, aus dem Mittelkreis heraus traf Jan Spindler zum 21:13 (30.) ins verwaiste Gehäuse. Direkt nach Wiederanpfiff flutschte ein Distanzwurf von Rascher durch die Hände zweier Gegenspieler ins leere Tor. Nachdem Andreas Maier kurz darauf erstmals für ein Zehn Tore-Polster sorgte, gab es eine wohlverdiente Pause für die „Vielspieler“ des TSB. Kräfte sparen, so lautete nun die Devise.
Eigengewächs Vincent Pick etwa kam nun für den starken Bächle auf die Platte – und erzielte beim 33:22 (51.) prompt seinen ersten Oberliga-Treffer. „Ausnahmen bestätigen die Regel“, grinste der 20-Jährige anschließend darüber, dass er als Rechtshänder von der Rechtsaußenposition trifft: „Es ist einfach ein richtig geiles Gefühl, dass die Trainer einem das Vertrauen schenken und man dafür belohnt wird, dass man im Training Vollgas gibt.“
Eigengewächs Vincent Pick etwa kam nun für den starken Bächle auf die Platte – und erzielte beim 33:22 (51.) prompt seinen ersten Oberliga-Treffer. „Ausnahmen bestätigen die Regel“, grinste der 20-Jährige anschließend darüber, dass er als Rechtshänder von der Rechtsaußenposition trifft: „Es ist einfach ein richtig geiles Gefühl, dass die Trainer einem das Vertrauen schenken und man dafür belohnt wird, dass man im Training Vollgas gibt.“
Vertrauen in Form von Spielzeit bekamen auch die weiteren TSB-Talente ab. Kapitän Rascher und Keeper Mühleisen, erst in der Nacht zuvor vom Lehrgang der deutschen Beachhandball-Nationalmannschaft heimgekehrt, durften früher Feierabend machen. Stattdessen rückte Giovanni Gentile zwischen die Pfosten und von der "Königsposition" im linken Rückraum trumpfte Arian Pleißner mit vier Toren in der Schlussviertelstunde auf.
Gleich drei Spieler der letztjährigen A-Jugend – Pleißner, Jonas Schwenk und Louis Waldraff – standen nun gemeinsam mit ihrem langjährigen Trainer Philipp Schwenk auf dem Spielfeld. „Das war schon ein kleiner Traum von mir, noch mit den Jungs zusammen zu spielen“, freute sich dieser. Der mit 30 Jahren älteste Spieler im TSB-Kader dürfte in den kommenden Wochen sicherlich mehr sein als nur ein „Notnagel“, wie er sich selbst bezeichnete: „Solange ich fit bleibe, kann ich der Mannschaft sicherlich noch ein bisschen helfen.“
Gleich drei Spieler der letztjährigen A-Jugend – Pleißner, Jonas Schwenk und Louis Waldraff – standen nun gemeinsam mit ihrem langjährigen Trainer Philipp Schwenk auf dem Spielfeld. „Das war schon ein kleiner Traum von mir, noch mit den Jungs zusammen zu spielen“, freute sich dieser. Der mit 30 Jahren älteste Spieler im TSB-Kader dürfte in den kommenden Wochen sicherlich mehr sein als nur ein „Notnagel“, wie er sich selbst bezeichnete: „Solange ich fit bleibe, kann ich der Mannschaft sicherlich noch ein bisschen helfen.“
Fürs Erste ist das gelungen. Da war es auch zu verschmerzen, dass Philipp Schwenks letzter Wurf auf der Latte aufsetzte und Weilstetten das Ergebnis noch einmal nach unten korrigieren konnte. Aus Sicht der Hausherren war der 37:32-Endstand sogar schmeichelhaft, für den TSB war es ein lockerer Jahresauftakt – wohlwissend, dass härtere Aufgaben bevorstehen. Am kommenden Sonntag (17 Uhr / Römerhalle Straßdorf) reist der neue Tabellenführer VfL Waiblingen an.
„Da könnte uns der ein oder andere Fehlwurf schon deutlich mehr weh tun“, spielt Jonas Schwenk auf die noch ausbaufähige Chancenverwertung des TSB an. Das klingt brutal abgeklärt für ein erst 18 Jahre junges Talent, aus dem aber ebenso die jugendliche Unbekümmertheit spricht: „Wenn wir unser Tempospiel weiter so konsequent durchziehen, dann sind wir für jeden Gegner gefährlich – auch für Waiblingen.“
„Da könnte uns der ein oder andere Fehlwurf schon deutlich mehr weh tun“, spielt Jonas Schwenk auf die noch ausbaufähige Chancenverwertung des TSB an. Das klingt brutal abgeklärt für ein erst 18 Jahre junges Talent, aus dem aber ebenso die jugendliche Unbekümmertheit spricht: „Wenn wir unser Tempospiel weiter so konsequent durchziehen, dann sind wir für jeden Gegner gefährlich – auch für Waiblingen.“