Der TSB Gmünd bekommt einen neuen Cheftrainer. Dragoș Oprea wird die „Jets“ nach zwei Jahren verlassen und im Sommer seinen Heimatverein, den Drittligisten TSB Heilbronn-Horkheim, übernehmen. Die Gmünder werden zeitnah einen Nachfolger präsentieren.
Dass sich die Wege nach nur zwei Spielzeiten – wovon die erste Saison corona-bedingt nach nur vier Spieltagen abgebrochen wurde – trennen werden, erscheint zum jetzigen Zeitpunkt überraschend. Immerhin steht der TSB Gmünd als Tabellenfünfter hervorragend da und muss sich um den Verbleib in der Oberliga längst keine Sorgen mehr machen. „Das Training ist intensiv, die Mannschaft zeigt gute Leistungen, die Ergebnisse passen“, zählt Abteilungsleiter Michael Hieber die Gründe auf, weshalb der Verein eigentlich frühzeitig mit Trainer Dragoș Oprea verlängern wollte.
Dass sich die Wege nach nur zwei Spielzeiten – wovon die erste Saison corona-bedingt nach nur vier Spieltagen abgebrochen wurde – trennen werden, erscheint zum jetzigen Zeitpunkt überraschend. Immerhin steht der TSB Gmünd als Tabellenfünfter hervorragend da und muss sich um den Verbleib in der Oberliga längst keine Sorgen mehr machen. „Das Training ist intensiv, die Mannschaft zeigt gute Leistungen, die Ergebnisse passen“, zählt Abteilungsleiter Michael Hieber die Gründe auf, weshalb der Verein eigentlich frühzeitig mit Trainer Dragoș Oprea verlängern wollte.
Überhaupt war die Zusammenarbeit eigentlich auf längere Sicht ausgerichtet. Dass es dazu nicht kommen werde, sei „extrem schade“, wie Hieber findet. Als der TSB den einstigen Bundesligaprofi vor knapp zwei Jahren von der C-Jugend des TV Bittenfeld nach Gmünd holte, habe „ihn noch kein anderer Verein auf der Rechnung gehabt. Das war mutig von uns.“ Doch dieser Mut hat sich längst ausgezahlt, wie der Sportliche Leiter Jürgen Rilli ergänzt: „Dodo war als bislang noch unerfahrener Trainer sehr erfolgreich, was man an der Tabelle sieht, aber auch daran wie toll sich unsere jungen Spieler in dieser Zeit entwickelt haben.“ Dass Oprea persönlich seine nächste Entwicklungsstufe nicht mehr beim TSB sieht, ist für die Verantwortlichen dennoch nachvollziehbar: „Damit können wir umgehen, wir wünschen ihm alles Gute und viel Glück für seinen weiteren Weg.“
Immerhin sei der TSB bereits in den vergangenen Jahren für einige Spieler ein Sprungbrett in höhere Ligen gewesen. Dass Oprea gerne höherklassig coachen würde, ist längst kein Geheimnis mehr. „Es ist mein Ziel, wie schon als Spieler den maximalen Erfolg zu erreichen“, sagt der 39-Jährige. Nach dem Heimspiel gegen Birkenau (28:28) am Samstagabend hat er die Mannschaft schweren Herzens über seinen Entschluss informiert: „Die Jungs zu verlassen, fällt mir alles andere als einfach. Doch ich lege besonderen Wert darauf zu sagen, dass dies keine Entscheidung gegen den TSB ist.“
Vielmehr ist eine Entscheidung, um zu den eigenen Wurzeln heimzukehren. Nachdem Oprea im Jahr 1996 gemeinsam mit seinen Eltern aus Rumänien nach Deutschland gekommen war, begann seine Karriere beim TSB Heilbronn-Horkheim. Der Höhepunkt dieser Zeit: Die württembergische Vize-Meisterschaft in der C-Jugend. „Das ist für mich nicht irgendein Verein“, betont der einstige Linksaußen. Das Angebot vom Heimatclub, verbunden mit dem Aufstieg in die Drittklassigkeit, sei eine ganz emotionale Angelegenheit.
Das Umfeld rund um die altehrwürdige Stauwehrhalle kennt er bestens – genauso wie seinen Vorgänger. Michael Schweikardt, Opreas ehemaliger Mitspieler bei Frisch Auf Göppingen, hatte Anfang Februar seinen Abschied angekündigt. Er wird künftig hauptamtlich beim Bundesligisten TVB Stuttgart das Scouting verantworten. „Ich weiß ganz genau, wie er tickt“, erzählt Oprea und ist sich sicher, dass Schweikardt „mir eine stabile und gute Mannschaft hinterlassen wird.“ In den verbleibenden fünf Spielen geht es für die Horkheimer noch darum, den Gang in die Abstiegsrunde der 3.Liga zu verhindern. Unabhängig von der Ligazugehörigkeit hat Oprea bei den „Hunters“ einen Zwei-Jahres-Vertrag unterzeichnet. Bei aller Vorfreude auf diese reizvolle Aufgabe steht für ihn bis Ende Mai aber einzig und allein der TSB Gmünd im Fokus: „Wir haben gemeinsam noch einiges vor. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich bis zum Ende alles für den Verein geben und in allen Bereichen genauso akribisch arbeiten werde wie bislang.“
Vor allem zeigt sich Oprea dankbar für die Chance, die der TSB ihm geboten hat: „Ich bin nach wie vor stolz, diese Mannschaft trainieren zu dürfen. Dafür gilt dem Verein und meinen Jungs ein Riesendank.“ Vom ersten Tag an sei er hervorragend aufgenommen worden. Trotz der schwierigen Zeit während der Pandemie hätten die Spieler seine Kernbotschaft glänzend erfasst und umgesetzt: „Der TSB ist für mich ein Beispiel, dass Handballspiele nicht alleine durch Taktik gewonnen werden, sondern durch Zusammenhalt und Teamgedanken. Man braucht keine Superstars, um Erfolg zu haben. Bei uns kann sich jeder voll und ganz auf den anderen verlassen, das zeichnet uns aus.“ Gleichzeitig habe er in Gmünd vieles gelernt, was ihn für seine weitere Laufbahn prägen werde. Dazu zählt er in erster Linie die vielen Freundschaften auf und neben dem Spielfeld. „Es heißt so schön, dass man sich im Leben immer mindestens zweimal sieht“, meint Oprea lächelnd. Um die Zukunft des TSB Gmünd macht er sich keine Sorgen: „Es hat sich hier etwas Tolles entwickelt. Ich bin mir sicher, dass das auch nach meiner Zeit fortgeführt wird. Wenn ich in diesen zwei Jahren etwas Bleibendes an den Verein herantragen konnte, dann würde mich das freuen.“
Die Verantwortlichen selbst geben sich trotz des Trainerwechsels gelassen. „Wir haben eine optimale Lösung gefunden und werden das zeitnah bekannt geben“, erklären Hieber und Rilli. Dem Sportlichen Leiter sei in den ersten Gesprächen schnell klar geworden, dass der TSB eine extrem positive Außendarstellung genießt: „Wir hätten gerne weiter mit Dodo zusammengearbeitet, doch wir werden auch mit einem neuen Trainer weiter gezielt daran arbeiten, den Verein und auch unsere jungen Spieler weiterzuentwickeln. Unsere mittelfristige Planung steht damit.“
(Text: Nico Schoch - Bilder: Enrico Immer)