Rascher und Abt als Matchwinner: Fünf Sekunden-Wahnsinn beim TSB Gmünd

Mit einer Aufholjagd, die nicht dramatischer hätte sein können, verteidigt der TSB Gmünd seine weiße Heimweste gegen die TSG Söflingen. Der Siegtreffer in letzter Sekunde zum 32:31 (15:16) verschafft beste Chancen auf den Klassenerhalt.

An solch ein spektakuläres Finish konnte sich selbst der älteste Spieler des TSB nicht erinnern. Schon vor zwölf Jahren lief Philipp Schwenk für die „Jets“ auf, die am Sonntag gesehene letzte Heimspiel-Minute stellte spannungsmäßig alles bisher da gewesene in den Schatten.
Erst zum zweiten Mal überhaupt hatte Nicola Rascher sein Team mit 31:30 in Führung geworfen. Die TSG Söflingen allerdings setzte fünf Sekunden vor dem Schlusspfiff nochmals ihren Linksaußen Timo Remane in Szene, mit dessen Ausgleichstreffer schien der Gmünder Heimsieg wieder futsch zu sein. Doch Rascher schaltete sofort um, trieb den Ball wieder nach vorne und hatte das Auge für Tom Abt. Da die Gäste zuvor ihren Tormann vom Feld genommen und nicht schnell genug zurückwechselten, hatte der 21-Jährige keine Mühe, ins leere Tor zum 32:31-Endstand einzuwerfen.
Sein Glück konnte er daraufhin kaum in Worte fassen: „Es war eine komplette Energieleistung, allen voran von unserem Kapitän Nico, der uns angeführt hat. In einer Pause habe ich zu ihm noch gesagt, dass ich ein gutes Gefühl habe und wir das Ding noch drehen werden.“ So kam es und die sichtlich geknickten Söflinger mussten die Heimfahrt auch beim inzwischen fünften Mal mit leeren Händen antreten.

Glücklich, aber nicht unverdient sei der Zittersieg gewesen, resümierte TSB-Trainer Michael Stettner wiederum mit einem breiten Grinsen: „Wir hatten schon oft nicht das nötige Glück oder die falschen Entscheidungen im letzten Angriff getroffen. Es war einfach an der Zeit, dass wir uns belohnen.“
In diesem Duell auf Augenhöhe hatte der TSB nur beim 2:1 (2.) von Stefan Scholz kurz vorgelegt, ehe der Abstiegskonkurrent aus der Münsterstadt aufdrehte. Über 5:5 (7.) und 9:9 (17.) zogen die Gmünder zwar meist umgehend gleich und geriet auch durch eine 10:13-Hypothek (21.) nicht ins Straucheln. „Wir sind immer dran geblieben und konnten das Spiel auch in schlechten Phasen eng halten“, sagte Abt: „Genau das hat uns in den letzten Jahren oft gefehlt.“

Der starke Kreisläufer Stephan Mühleisen glich zum 15:15 (28.) aus, nach einem Siebenmeter-Gegentor ging es dennoch mit einem knappen Rückstand in die Pause. Danach waren es Rascher und Abt, die sich aus dem Rückraum immer wieder durchsetzten und alles offen hielten.
Bis kurz vor Anpfiff hatten die Jets um den Einsatz ihres Entscheidungsspielers gebangt. Der anfängliche Verdacht auf einen Meniskusriss bei Rascher hatte sich nicht bestätigt, trotz einer Quetschung ging er mit acht Treffern gewohnt energisch voran: „Es war extrem intensiv, der Spielverlauf spricht für sich. Ein großes Lob an die ganze Mannschaft, die sich nie aufgegeben und immer weiter gefightet hat.“

Denn aufgrund vieler vergebener Torchancen musste der TSB während der gesamten zweiten Hälfte weiter einem Rückstand hinterher laufen. Als sich beim 20:20 (39.) die Chance auf eine eigene Führung bot, scheiterte Ivo Dragicevic an Gästekeeper Azevedo Marques und Kai Schäffner am Pfosten. Söflingen nutzte das und schien beim 25:28 (53.) dann schon auf die Siegerstraße eingebogen zu sein.
„Wir haben offensiv gut gespielt, uns das Leben aber lange selbst schwer gemacht“, kritisierte Stettner. Anerkennend schob er hinterher: „Die Moral kann ich den Jungs nicht hoch genug anrechnen. Die ist einfach nur top.“ In der Schlussphase wurde der nach kurzer Pause ins Tor zurückgekehrte Daniel Mühleisen wieder zu einem Faktor, vor ihm leistete Bruder Stephan mit Andreas Maier im Mittelblock beste Arbeit. Das war der Garant, um sich mit drei Toren in Folge abermals auf 28:28 (56.) heranzukämpfen.
Söflingen legte dann weiter vor, doch Rascher und Mühleisen hatten mit ihren Toren die richtige Antwort parat. Als der TSB beim 30:30 (59.) die Gäste ins Zeitspiel zwang und den Ball eroberte, war die dramatische Schlussminute eingeläutet. An deren bekanntem Ende brach ein großer Jubelsturm von Mitspielern, Trainern und Fans auf die beiden Matchwinner hinein.
„Für diese geilen Momenten spielen wir Handball“, wird Rascher diesen Gefühlsausbruch sicher nie mehr vergessen. Gleichzeitig distanziert der TSB als Tabellenvierter der Abstiegsrunde (12:6 Punkte) den Lieblingsgast aus Söflingen (9:9), die Chancen auf den Klassenerhalt könnten kaum besser sein. „Wir haben uns in einen Flow gespielt“, jubelt Rascher über die Leistungssteigerung der vergangenen Wochen: „Dieser perfekte Start in die zweite Saisonhälfte ist der verdiente Lohn.“ So soll es am kommenden Samstag (20 Uhr / Lixsporthalle) beim Gruppenersten TSV Blaustein weiter gehen – der nächste Krimi scheint vorprogrammiert.

Mit einer Aufholjagd, die nicht dramatischer hätte sein können, verteidigt der TSB Gmünd seine weiße Heimweste gegen die TSG Söflingen. Der Siegtreffer in letzter Sekunde zum 32:31 (15:16) verschafft beste Chancen auf den Klassenerhalt.

An solch ein spektakuläres Finish konnte sich selbst der älteste Spieler des TSB nicht erinnern. Schon vor zwölf Jahren lief Philipp Schwenk für die „Jets“ auf, die am Sonntag gesehene letzte Heimspiel-Minute stellte spannungsmäßig alles bisher da gewesene in den Schatten.
Erst zum zweiten Mal überhaupt hatte Nicola Rascher sein Team mit 31:30 in Führung geworfen. Die TSG Söflingen allerdings setzte fünf Sekunden vor dem Schlusspfiff nochmals ihren Linksaußen Timo Remane in Szene, mit dessen Ausgleichstreffer schien der Gmünder Heimsieg wieder futsch zu sein. Doch Rascher schaltete sofort um, trieb den Ball wieder nach vorne und hatte das Auge für Tom Abt. Da die Gäste zuvor ihren Tormann vom Feld genommen und nicht schnell genug zurückwechselten, hatte der 21-Jährige keine Mühe, ins leere Tor zum 32:31-Endstand einzuwerfen.
Sein Glück konnte er daraufhin kaum in Worte fassen: „Es war eine komplette Energieleistung, allen voran von unserem Kapitän Nico, der uns angeführt hat. In einer Pause habe ich zu ihm noch gesagt, dass ich ein gutes Gefühl habe und wir das Ding noch drehen werden.“ So kam es und die sichtlich geknickten Söflinger mussten die Heimfahrt auch beim inzwischen fünften Mal mit leeren Händen antreten.

Glücklich, aber nicht unverdient sei der Zittersieg gewesen, resümierte TSB-Trainer Michael Stettner wiederum mit einem breiten Grinsen: „Wir hatten schon oft nicht das nötige Glück oder die falschen Entscheidungen im letzten Angriff getroffen. Es war einfach an der Zeit, dass wir uns belohnen.“
In diesem Duell auf Augenhöhe hatte der TSB nur beim 2:1 (2.) von Stefan Scholz kurz vorgelegt, ehe der Abstiegskonkurrent aus der Münsterstadt aufdrehte. Über 5:5 (7.) und 9:9 (17.) zogen die Gmünder zwar meist umgehend gleich und geriet auch durch eine 10:13-Hypothek (21.) nicht ins Straucheln. „Wir sind immer dran geblieben und konnten das Spiel auch in schlechten Phasen eng halten“, sagte Abt: „Genau das hat uns in den letzten Jahren oft gefehlt.“

Der starke Kreisläufer Stephan Mühleisen glich zum 15:15 (28.) aus, nach einem Siebenmeter-Gegentor ging es dennoch mit einem knappen Rückstand in die Pause. Danach waren es Rascher und Abt, die sich aus dem Rückraum immer wieder durchsetzten und alles offen hielten.
Bis kurz vor Anpfiff hatten die Jets um den Einsatz ihres Entscheidungsspielers gebangt. Der anfängliche Verdacht auf einen Meniskusriss bei Rascher hatte sich nicht bestätigt, trotz einer Quetschung ging er mit acht Treffern gewohnt energisch voran: „Es war extrem intensiv, der Spielverlauf spricht für sich. Ein großes Lob an die ganze Mannschaft, die sich nie aufgegeben und immer weiter gefightet hat.“

Denn aufgrund vieler vergebener Torchancen musste der TSB während der gesamten zweiten Hälfte weiter einem Rückstand hinterher laufen. Als sich beim 20:20 (39.) die Chance auf eine eigene Führung bot, scheiterte Ivo Dragicevic an Gästekeeper Azevedo Marques und Kai Schäffner am Pfosten. Söflingen nutzte das und schien beim 25:28 (53.) dann schon auf die Siegerstraße eingebogen zu sein.
„Wir haben offensiv gut gespielt, uns das Leben aber lange selbst schwer gemacht“, kritisierte Stettner. Anerkennend schob er hinterher: „Die Moral kann ich den Jungs nicht hoch genug anrechnen. Die ist einfach nur top.“ In der Schlussphase wurde der nach kurzer Pause ins Tor zurückgekehrte Daniel Mühleisen wieder zu einem Faktor, vor ihm leistete Bruder Stephan mit Andreas Maier im Mittelblock beste Arbeit. Das war der Garant, um sich mit drei Toren in Folge abermals auf 28:28 (56.) heranzukämpfen.
Söflingen legte dann weiter vor, doch Rascher und Mühleisen hatten mit ihren Toren die richtige Antwort parat. Als der TSB beim 30:30 (59.) die Gäste ins Zeitspiel zwang und den Ball eroberte, war die dramatische Schlussminute eingeläutet. An deren bekanntem Ende brach ein großer Jubelsturm von Mitspielern, Trainern und Fans auf die beiden Matchwinner hinein.
„Für diese geilen Momenten spielen wir Handball“, wird Rascher diesen Gefühlsausbruch sicher nie mehr vergessen. Gleichzeitig distanziert der TSB als Tabellenvierter der Abstiegsrunde (12:6 Punkte) den Lieblingsgast aus Söflingen (9:9), die Chancen auf den Klassenerhalt könnten kaum besser sein. „Wir haben uns in einen Flow gespielt“, jubelt Rascher über die Leistungssteigerung der vergangenen Wochen: „Dieser perfekte Start in die zweite Saisonhälfte ist der verdiente Lohn.“ So soll es am kommenden Samstag (20 Uhr / Lixsporthalle) beim Gruppenersten TSV Blaustein weiter gehen – der nächste Krimi scheint vorprogrammiert.

TSB Jets - TSG Söflingen 32:31 (15:16)

TSB: Daniel Mühleisen, Tobias Klemm – Nicola Rascher (8/2), Tom Abt (7), Patrick Watzl (5), Stephan Mühleisen (4), Stefan Scholz (3), Kai Schäffner (2), Jonas Waldenmaier (2), Ivo Dragicevic (1), Andreas Maier, Arian Pleißner, Jonas Schwenk, Vincent Pick (n.e.), Philipp Schwenk (n.e.)
TSG: Ricardo Petruzzi, Marco Azevedo Marques – Dennis Hartmann (6/3), Timo Remane (5), Isaiah Klein (5), Maximilian Keil (5), Marc Krieger (3), Kevin Kraft (2), Mathias Salger (2), Philipp Rauscher (2), Lukas Bär (1/1), Jannis Brinz, Julian Blum, Roland Kroll
Siebenmeter: TSB 3/2 – TSG 5/4
Zeitstrafen: TSB 2 Minuten – TSG 6 Minuten
Schiedsrichter: Jonas Herrmann, Stephan Lermer (TV St.Georgen/Schwarzwald)
Zuschauer: 450
(Text: Nico Schoch - Bilder: Enrico Immer)